„Wir haben einen Ausflug zum Kühkopf gemacht.“ Meist erntet man mit diesem Satz fragende Blicke, denn das Naturschutzgebiet Kühkopf-Knoblochsaue ist relativ unbekannt und doch sucht es in Europa seinesgleichen.
Das größte Naturschutzgebiet in Hessen ist mit ca. 2400 ha überflutbarer Aue auch eines der größten, echten Auen-Naturschutzgebiete in Deutschland.
Wir möchten euch mitnehmen zu einer ausgedehnten Wanderung auf der Rheininsel Kühkopf. An einem sonnigen Vormittag im Mai starteten wir vom Parkplatz Stockstädter Brücke.
Auf der Übersichtstafel schauten wir uns die zahlreichen Wanderwege genau an und beschlossen einen Teil der Insel zu umrunden.
Nach einer kurzen Wegstrecke entdeckten wir diesen interessanten, bei uns seltenen Baum, einen Zürgelbaum (Celtis occidentalis) mit seinem imposanten und weit ausladenden Geäst.Er gehört zur Familie der Ulmen. Der Parkbaum aus Nordamerika kommt oft im Mississipibecken und im östlichen Kanada vor.
Dieser gefallene Baum lag gleich neben dem großen Zürgelbaum und lädt zum „Baumsteigen“ ein. Im Hintergrund wurde schon eine kleine, ziemlich wacklige Plattform auf die starken Äste gebaut.
Wir bewunderten die herrlichen Blüten der Kastanien…..
…. und kamen dann zu einem Teil unseres Weges der uns faszinierte. Wir schnupperten den knoblauchartigen Geruch von Bärlauch, sahen die ersten Bärlauchpflanzen blühen und dann trauten wir unseren Augen kaum….
… ein weißer Teppich aus Bärlauchblüten erstreckte sich, so weit das Auge reichte…..
… wir wanderten für lange Zeit durch ein wahres Bärlauchmeer.
Auf diesem Teil unseres Weges wurden wir von einigen brummigen Gesellen begleitet, von Maikäfern. Es machte uns viel Freude die Tiere zu beobachten.
Wir kamen an lauschigen Plätzchen …
…. und weitläufigen Streuobstwiesen vorbei.
Der alten Baum mit dem Waldrebenbewuchs erinnerte uns an die mächtigen Curtain-fig-Tree Bäume in Australien.
Zur Mittagsrast wollten wir im linksrheinischen Gasthof „Zum Rheinhof“ einkehren. Die Guntersblumer Fähre sollte uns ans andere Ufer bringen, doch….
…. wegen Hochwasser war der Fährverkehr eingestellt. Leider war nirgends ein Hinweisschild an den Infotafeln und so mußten wir, wie auch viele andere Wanderer und Radler, unseren Weg ohne Stärkung fortsetzen.
Vielstimmiges Vogelgezwischer begleitete uns vorbei an idyllischen kleinen Seen ….
…. durch eine wunderschöne Allee blühender Obstbäume ….
Wir bewunderten die wilde Karde …
…und kamen nach dieser ausgiebigen Wanderung zu dem denkmalgeschützten Hofgut Guntershausen. Die Gebäude werden heute, nachdem 1983 die Landwirtschaft aufgegeben wurde, für Ausstellungen, Seminare und viele andere Veranstaltungen genutzt.
Das Bienenschauhaus erregte unsere Aufmerksamkeit. Die Rückseite ist verglast und mit einer Holztür verschlossen. Bei Veranstaltungen rund um das Bienenjahr öffnet der Imker bestimmt diese Tür und interessierte Kinder und Erwachsene können sich gefahrlos das Innenleben eines Bienenstocks anschauen.
Vom Hofgut Guntershausen war es nur noch ein kurzes Stück bis zum Parkplatz Stockstädter Brücke und dem Ende unserer erlebnisreichen Rundwanderung am Kühkopf.
Wir werden bestimmt wiederkommen, denn wir haben nur einen Teil vom Kühkopf gesehen und die Knoblochsaue wartet auch noch mit neuen, interessanten Eindrücken auf uns.